Die 20 meist gestellten Fragen
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Die 20 meist gestellten Fragen

Deine erste Islandreise steht an? Hier die Antworten zu den am meisten gestellten Fragen.

Jede Saison hat ihre Vor- und Nachteile. Im Sommer (Juni – August) sind die Tage lang, es bleibt viel Zeit für Aktivitäten, Vogelbeobachtung und das Hochland ist gut erreichbar. Allerdings ist die Hochsaison auch am teuersten und es hat am meisten Touristen. Der Herbst (September – Oktober) ist eher kurz, die herbstlichen Farben machen Island noch schöner. Noch sind die Tage genug lang für Unternehmungen, doch die ersten Stürme können dir einen Strich durch die Planung machen und das Hochland ist bereits unerreichbar.

Der Winter (November – März) ist lang und dunkel, Stürme fegen regelmässig übers Land und es herrschen oft schwierige Strassenverhältnisse. Es gibt nur wenige Stunden Tageslicht, plane nicht zu viel an einem Tag und hab immer einen Plan B parat. Dafür besteht die Chance auf vereiste Wasserfälle und Nordlichter. Im Frühling (April – Mai) sind viele Wege noch gesperrt und manchmal dauert es, bis das erste Grün zu sehen ist. Doch die Tage werden immer länger, die Vögel kehren aus ihren Winterquartieren zurück. Noch ist Nebensaison und oft ist man an den Sehenswürdigkeiten alleine.

Immer abwechslungsreich und unberechenbar, oft kommen alle vier Jahreszeiten an einem Tag vor. Im Sommer wechseln sich Sonne und Wolken ab, mit Regen musst du aber dennoch jeden Tag rechnen. Meist ist es aber nur ein kurzer Schauer, dafür weht praktisch immer ein leichter Wind. Die Temperaturen im Sommer liegen meist zwischen 10° – 20° C, in der Sonne wird es manchmal sogar bis zu 25°.

Im Winter hingegen wird es aufgrund der Lage inmitten des Golfstroms gar nicht so kalt, wie man vermuten könnte. Die Temperaturen bewegen sich meist zwischen Minus und Plus 5° C. Eine Schneegarantie gibt es lediglich im Hochland, insbesondere in der Hauptstadtregion verwandelt sich der Schnee meist schnell in Matsch.

Island ist sehr sicher und wird regelmässig als sicherstes Land der Welt gewertet. Die Kriminalitätsrate ist extrem tief und selbst die Polizei trägt keine Waffe auf sich. In den letzten Jahren gab es insbesondere in der Hauptstadt einen leichten Anstieg von Kleinkriminalität wie Autoeinbrüche. Es gilt wie überall keine Wertsachen offen liegen zu lassen. Ansonsten ist das unvorhersehbare Wetter wohl die grösste und meistunterschätzte Gefahr in Island.

Die offizielle Landessprache ist Isländisch. Aber keine Angst, Englisch wird bereits auf Primarschulstufe gelernt weshalb heute praktisch alle Isländer auch fliessend Englisch können. Auch Dänisch ist weit verbreitet, gelegentlich auch Deutsch, Französisch und Spanisch.

Nur für einen Urlaub lohnt es sich nicht, Isländisch zu lernen da die meisten Isländer sofort auf Englisch wechseln, wenn sie merken, dass du Tourist bist.

Es gibt zwei Möglichkeiten nach Island zu kommen: mit dem Flugzeug oder mit der Fähre. Mehr als 20 Airlines fliegen regelmässig nach Island, am bekanntesten sind wohl Icelandair, Lufthansa, Delta und Wizz Air. Fähre gibt es allerdings nur eine, die Norröna der Smyril Line fährt von Hirtshals in Dänemark über die Färöer-Inseln nach Seydisfjördur in Ostisland.

Wichtig ist zu wissen, dass die internationalen Flüge in Keflavík und nicht in der Hauptstadt direkt landen. Es gibt zwei Unternehmen, welche vom Flughafen zum Busbahnhof BSÍ und von dort zu den Busstops im Stadtzentrum fahren: Reykjavik Excursion („Flybus“) und Grayline Airport Transfer (Fahrtzeit ca. 45 Minuten, Preis ca. 3’500 ISK).

Es ist auch möglich mit dem öffentlichen Bus («Straeto», Linie 55, Fahrtzeit ca. 65 Minuten, Preis 1‘960 ISK) oder mit einem Taxi (Fahrtzeit ca. 45 Minuten, ca. 150‘00 ISK) zu fahren.

Oder man nimmt direkt einen Mietwagen, die meisten Mietwagenfirmen sind direkt am Flughafen Keflavík vertreten oder mittels Shuttlebus erreichbar.

Natürlich ist es nie genug Zeit, aber vier Tage sind das absolute Minimum um die Hauptstadtregion zu erkunden. Um die ganze Insel auf der Ringstrasse zu umrunden empfehle ich minimum 10 Tage. Sollen auch noch Abstecher ins Hochland oder die Westfjorde dabei sind geht’s nicht unter 16 Tagen. Auch wenn Island nicht so gross wie andere Länder ist, das Reisen braucht Zeit.

Das hängt ganz von deiner persönlichen Präferenz ab. Planst du gerne selber und fühlst dich sicher beim Fahren in fremden Umgebungen und Strassenverhältnissen? Dann steht der Mietwagenreise nichts im Weg. Die Navigation in Island ist grundsätzlich einfach und du hast die Freiheit, so viel Zeit an den Orten zu bleiben, wie du willst.

Willst du dich lieber entspannen und die Landschaft geniessen, ohne dir über das wo und wie Gedanken machen zu müssen? Hast du wenig Zeit, fühlst dich unsicher oder hörst gerne den Erzählungen eines Guides zu? Dann buche Touren. Überlege auch, ob du nicht Zwei- oder Drei-Tage-Touren machen willst, so fällt die Hin- und Her-Fahrerei nach Reykjavík weg und man lernt die anderen Mitreisenden noch etwas besser kennen.

Ich habe gute Erfahrungen mit Blue Car Rental gemacht. Auch Lotus und Geysir sind beliebt. Ich empfehle, die Preise und Inhalte der Versicherungen für den gewünschten Zeitraum zu vergleichen. Je weiter im Voraus du buchst, desto günstiger. Ein 4×4-Wagen ist nur fürs Hochland und die Westfjorde („F-Strassen“ = z.T. schwierige Schotterstrassen) nötig, die Ringstrasse ist auf der gesamten Strecke geteert und auch kleinere, nicht-geteerte Nebenstrassen sind meist ohne Probleme mit einem 2wd machbar.

Die Währung Islands ist die Isländische Krone ISK. 100 ISK entsprechen ca. 0.67 Euro, 1 Euro entspricht ca. 150 ISK. Island ist eine fast bargeldlose Nation, selbst Kleinstbeträge wie Kaugummi oder Toiletten werden mit Karte bezahlt.

Island ist aber auch ein sehr teures Land, pro Tag solltest du mit rund 160 Euro rechnen (grob überschlagen 90 Unterkunft, 40 Fortbewegung, 20 Essen, 10 Extras). Diese Berechnung kann natürlich auch ganz anders aussehen. Insbesondere im Restaurant essen gehen ist sehr teuer, eine Hauptmahlzeit kostet ca. 25 – 40 Euro, dafür gibt es gratis Leitungswasser. Sparen kann man insbesondere bei der Unterkunft (Unterkünfte mit geteiltem Bad sind deutlich günstiger) und beim Essen (einkaufen bei Bonús, Nettó oder Krónan und selbst kochen).

Island bietet das ganze Spektrum an Übernachtungsmöglichkeiten, vom Zeltplatz und Schlafsackunterkunft bis zum Luxushotel. Ich empfehle gerne familiengeführte Gästehäuser. Sie sind viel persönlicher als die grossen Hotels, die Gastgeber freuen sich über Kontakte und geben gerne Tipps für die Umgebung weiter. Zudem sind Unterkünfte mit geteiltem Bad oftmals deutlich günstiger.

Die Ausstattung der Zeltplätze ist sehr unterschiedlich, oft aber eher rudimentär, manchmal muss für die Dusche mit Münzen bezahlt werden. Tjalda.is ist eine Webseite mit vielen Informationen. Beachte, dass du auch mit einem Camper/Zelt nachts immer auf einen offziellen Zeltplatz musst, einfach irgendwo auf einen Parkplatz stellen oder wildcampen ist verboten. Die „Campingcard“ lohnt sich nur bei guter Planung, nicht alle Campingplätze akzeptieren die Karte. Eine Nacht auf dem Zeltplatz kostet ca. 2‘000 ISK, ein EZ mit geteiltem Bad ca. 11‘000 ISK und ein DZ mit eigenem Bad in einem Mittelklassehotel ca. 30‘000 ISK.

Die wohl isländischste Aktivität ist Schwimmen bzw. im Hottub baden, in praktisch jedem Dorf gibt es ein Schwimmbad. Es ist auch möglich in der Silfra-Spalte (Verwerfung durch das Auseinanderdriften der eurasischen und nordamerikanischen Platte) zu schnorcheln (für alle möglich) oder zu tauchen (nur mit Trockenanzug-Zertifikat).

Für viele ein Highlight ist eine Gletscherwanderung, der Besuch einer Eishöhle oder eine Boots- oder Kayaktour auf einer Gletscherlagune. Wers gerne wärmer mag kann Lavatunnel besichtigen oder beim Quad-Fahren oder River Rafting das Adrenalin spüren und unendlich viele Wanderwege für alle Fitnesslevel begeistern Outdoorenthusiasten. Tierische Unternehmungen sind Walbeobachtungen (Hauptsaison von April – Oktober) und Reittouren (ganzjährig von einer Stunde bis Mehrtages-Touren ins Hochland).

Wichtig ist, auf alle Wetterlagen vorbereitet zu sein. Da es oft regnet und eigentlich immer windet sind wasser- und winddichte Regenjacke und -hose Pflicht. Darunter mehrere kurz- und langärmlige Oberteile und bequeme Wanderhosen. Merino-Unterwäsche ist immer gut, die ganz dicken Skihosen braucht es aber höchstens im Winter. Die Schuhe sollten ebenfalls wasserdicht sein und ein gutes Profil haben, es ist oft rutschtig oder steinig. Sneakers für ins Restaurant, Flipflops für die Unterkunft.

Auf keinen Fall vergessen sollst du Mütze und Handschuhe (auch im Sommer!), den Regenschirm kannst du hingegen zuhause lassen (der bringt beim isländischen Wind nicht besonders viel). Eine Taschen- oder Stirnlampe kann in den Wintermonaten sehr hilfreich sein, im Sommer hilft ein Kopfnetz gegen die Mücken im Norden.

Der Getreide- und Gemüseanbau war aufgrund des isländischen Klimas oft schwierig, noch heute werden viele Produkte importiert, was sich wiederum im Preis niederschlägt. Inzwischen wird aber auch die geothermale Energie genutzt, um in Gewächshäusern Gemüse (vor allem Tomaten, Gurken und Paprika) und Blumen anzubauen. Dennoch ist die isländische Küche stark fleisch- und fischlastig (Lamm, Pferd, Rentier bzw. Lachs, Schellfisch, Kabeljau). Als Spezialitäten gelten Walfisch (oftmals nur für Touristen) und Papageitaucher (Tradition auf den Westmännerinseln). Oft gibt es auch ungewöhnliches auf der Karte, z.B. Svið (Schafskopf) oder Hákarl (fermentierter Hai). Touristenverträglichere Gerichte sind z.B. Plokkfiskur (Eintopf aus Fisch und Kartoffeln) oder Kjötsupa (Lammsuppe).

Salzige Snacks für unterwegs sind Hangikjöt (geräuchertes Lammfleisch), Hardfiskur (getrockneter Fisch, am besten mit Butter bestrichen), Rúgbrauð (dunkles, süsses Roggenbrot) oder der inzwischen auch bei uns bekannte joghurt-ähnliche Frischkäse Skyr. Nachmittags gibt es Kleinur (frittiertes Teiggebäck), Pönnukökur (Crêpes), oder Süssigkeiten mit Lakritz. Ausserdem stehen die Isländer zu jeder Tages- und Nachtzeit und Saison auf Eiscreme (in ALLEN Sorten) und Hotdogs (Lamm-, Schweine- und Rindfleischwürstchen, Ketchup, Remoulade und geröstete Zwiebeln).

Ein Tipp für unterwegs: Tankstellen haben oftmals neben dem Shop noch ein Restaurant, in welchem einfache Gerichte (Suppen, Burger, Pommes, Hotdogs) zu vernünftigen Preisen angeboten werden. Die Qualität ist meist besser als erwartet.

Island ist ein äusserst kinderfreundliches Land. Es gibt viel zu entdecken und an vielen Orten kann man bedenkenlos rumtoben und klettern. Kinder haben meist viel Spass an Tieren (z.B. im kleinen Haustierzoo in Reykjavik oder bei einem Stallbesuch/Reittour) und beim Plantschen an Flüssen und Wasserfällen. Eine tolle Aktivität für Kinder jeglichen Alters sind die „Springkissen“, die in ganz Island verteilt sind. Manche Aktivitäten (z.B. Gletschertouren) setzen allerdings eine Alterslimite von 6 oder 8 Jahren voraus. Eine gute Idee ist es, eine „Reise-bucket-list“ zu erstellen (z.B. mach ein Foto des Geysirs, streichle ein Pferd, klettere auf einen Vulkankrater und ähnliches).

Die Netzabdeckung in Island ist grundsätzlich gut, in den unbewohnten Gebieten (bzw. vor allem im Hochland) kann es aber durchaus Lücken geben. WIFI ist an vielen Tankstellen (in Restaurants und Hotels sowieso) gratis verfügbar. Ein Kompass oder GPS-Gerät ist bei Wanderungen in abgelegenen Gebieten durchaus empfehlenswert, auch eine herkömmliche Landkarte ist nicht zu verachten. Unbedingt vor der Reise die Google-Maps-Karten downloaden, so ist man nicht mehr auf eine Internetverbindung angewiesen und kann sie offline nutzen.

Nein, in Island werden die Steckdosen des Typ C und F verwendet (zwei runde Pole), die Netzspannung beträgt 230 Volt (wie in Deutschland, Österreich und der Schweiz). Bei längeren Touren unbedingt auch eine Powerbank mitnehmen, in vielen Hütten gibt es keinen Strom.

  • Veður/vedur.is: Wetter- und Nordlichtprognosen, Erdbebenaktivität und Weiteres vom meteorologischen Amt
  • Safetravel.is: alle wichtigen Informationen zu Reise-Konditionen, Einschränkungen und Warnungen
  • Road.is: detaillierte Informationen zu Strassenzuständen
  • Strætó/straeto.is: öffentlicher Bus von Reykjavík und der ganzen Insel, praktisch zum Tickets kaufen
  • Appy hour & Icelandic coupons: Vergünstigungen für Bars, Restaurants und Aktivitäten
  • AllTrails/alltrails.com: Wanderrouten mit GPS-Daten, Höhenprofil, Fotos etc.
  1. Trinkgeld ist nicht üblich und wir nur bei absolut überragendem Service und Qualität gegeben.
  2. Vor dem Einstieg in den Pool wird nackt geduscht (natürlich geschlechtergetrennt).
  3. Off-road-Fahren ist strengstens verboten. Auch sollte man beim Wandern immer auf den Wegen bleiben. Die isländische Flora ist äusserst empfindlich. Moos wächst unendlich langsam und Spuren darin wie auch in Lavafeldern sind noch nach Jahrzehnten (!) zu sehen.
  4. Strände sind keine Spielplätze. Die sogenannten „sneaker waves“ sind sehr gefährlich, da sie plötzlich sehr viel weiter reichen als erwartet. Im besten Fall gibt’s nur nasse Füsse, schlimmstenfalls fällt man hin und die Strömung zieht einen blitzschnell ins offene Meer. Drehe dem Ozean niemals den Rücken zu und beobachte die Wellen von sicherer Entfernung.
  5. Kaufe kein Wasser in Flaschen. Das isländische Leitungswasser ist absolut frisch und gesund, direkt von den Gletschern, jahrelang gefiltert durch Lavaschichten.

Das ist einfach: natürlich alles! Aber Scherz beiseite, die top Sehenswürdigkeiten von Island kannst du einfach googlen. Aber mein Rat an dich, versuche nicht, eine Liste abzuarbeiten oder nur das zu tun, was alle tun. Lies in Reiseführern, schau dir Bildbände an, stöbere auf Facebook oder Instagram und lies in diesem Blog. Gestalte deine eigene Route. Alles in Island ist wunderschön, also was auch immer du tust oder dir ansehen wirst, es wird ganz wunderbar!

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